Das “Kumagai-Anwesen”, Wichtiges Kulturgut Japans
Zuerst besuchte die Gruppe das „Kumagai-Anwesen“.Diese großzügig angelegte private Wohnanlage wurde in der Edo-Periode (ca. 1600 – 1867) von einem mächtigen Kaufmann errichtet. Auf dem etwa 1500qm großen Grundstück befinden sich neben dem Hauptgebäude 5 weitere Speicher und Scheunen. Im Jahre 1998 wurde es zum „Wichtigen Kulturgut Japans“ ernannt, und 2006 wurde es für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Familie Kumagai war die mächtigste Kaufmannsfamilie des kaiserlichen Silberbergwerks Iwami. Die Familie war tätig in Bergbau und Geldhandel, betrieb Sake-Brauereien und war Hoflieferant der kaiserlichen Statthalter. Das üppige Hauptgebäude hat nicht weniger als 30 Zimmer, was die große Bedeutung der Kumagai-Familie unschwer erkennen lässt. Es gibt einiges zu entdecken, darunter auch von den Blicken des Besuchers verborgene unterirdischer Speicher, die nur mit Leitern zu erreichen sind.
Neben der Besichtigung des Gebäudes können die Besucher in der Kochstelle der Küche an einem traditionellen Reis-Kochen Workshop teilnehmen. Auch unsere Gruppe mit CIRs aus aller Herren Länder machte diese besondere Erfahrung des traditionellen Reiskochens.
Die Hausfrauen der Edo-Zeit hatten es nicht leicht…
Zunächst wurden die Teilnehmer in die Küche geführt. Hier gab es gleich mehrerer der traditionellen, tiefen Kochstellen. Für wie viel Dutzend Menschen konnte an diesen Kochstellen vor über 200 Jahren wohl gleichzeitig Essen gekocht werden?
„Vom Ruß der Kochstellen kann Ihre Kleidung schmutzig werden. Bitte benutzen Sie eine Schürze und ein Kopftuch.“
Nach den Erläuterungen der Mitarbeiterinnen der Anlage bekam jeder Teilnehmer eine handgemachte Schürze. Die Schürzen waren mit selbstgemachten Stickereien versehen, wobei jeder einzelne Faden mit großer Geschicklichkeit genäht war.
Nachdem alle Teilnehmer ihre Schürze angelegt und ihre Haare mit einem Tuch zusammengebunden hatten konnte es losgehen.
Der Reis-Kochen Workshop bietet den Teilnehmern die Gelegenheit, in originalgetreuer Umgebung die traditionellen Arbeitsschritte des Reiskochens zu erleben, genauso wie die Frauen der Edo-Zeit es täglich machten.
Zunächst wird der Reis mit einem traditionellen Maß gemessen, dann gewaschen.
„Es kommt darauf an, den Reis sehr behutsam zu waschen. Wenn man ihn grob wäscht, bedeutet das Stress für die einzelnen Reiskörner, und der Reis verliert sein Aroma.“
„Um die Menge des Wassers zu bestimmen gibt es heutzutage im Reiskocher eine Skala. Damals gab es das nicht, die Menschen maßen aus Erfahrung mit ihrer Armlänge.“
Die Teilnehmer lauschten gespannt den von alters her übertragenen Weisheiten, wie man den Reis geschmacklich hervorragend zubereitet.
Vor dem Kochen wird der Reis eingeweicht, während dieser Zeit konnten die Teilnehmer sich im Holzhacken probieren. In der Edo-Zeit musste jedes Mal zum Reiskochen auch ein Feuer entfacht werden, und die Vorbereitung des Feuerholzes war ein wichtiger Arbeitsschritt.
Die Axt wird mit der dominanten Hand gehalten, mit der anderen hält man das Holz, zielt in die Mitte und schlägt die Klinge hinein. In diesem Zustand schlägt man mit der Hand, die das Holz hält, in einer Auf-und Abbewegung so lange auf die Unterlage, bis das Holz genau am Spalt in zwei Teile zerbricht.
Die Teilnehmer probierten dies einer nach dem anderen.
Wenn das Holz mit dem typischen Knack-Geräusch auseinanderbricht fühlte sich das gut an, und zauberte ein Lächeln auf die Gesichter der Teilnehmer.
Als nächstes wurden die Holzscheite in der Kochstelle aufgestapelt und angezündet. Kaum hatten die Mitarbeiterinnen das Feuer entfacht, breitete sich weißer, in den Augen beißender Rauch im gesamten Küchenraum aus.
Während die Mitarbeiterinnen mit der einen Hand einen Fächer hielten und ohne Unterlass Wind ins Feuer fächelten, prüften sie ständig den Zustand des Feuers. Wurde die Flamme etwas schwächer, pusteten sie mit dem „Blasebalg“ Luft ins Feuer.Oder wenn das Feuer zu stark wurde nahmen sie die Scheite auseinander, um die Flamme zu schwächen. Auf jeden Fall kann man sich eine Zeitlang nicht von der Feuerstelle entfernen. Bis das Feuer richtig brennt ist ständige Anwesenheit und Konzentration gefragt.
Der Rauch brennt in den Augen, wenn man ihn einatmet kratzt er im Hals. Die Arbeit ist schwerer als erwartet.
„Für die damaligen Ehefrauen war es jeden Tag eine harte Arbeit, den Reis zu kochen.“
Eine der anwesenden CIRs hustete unwillkürlich.
Heißer Kampf um die größte Kartoffel
Es dauert 30 – 40 Minuten, bis der Reis fertig ist. Während dieser Zeit wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt. Die einen waren zuständig, dem Feuer Luft zuzufächeln, während die anderen auf dem hauseigenen Feld Kartoffeln ernteten.
„So, sehen wir doch mal wer die größte Kartoffel ausgräbt, wir machen einen Wettkampf!“
Die Stimme der Mitarbeiterinnen ertönte und gleich darauf begann plötzlich ein Wettstreit. Die CIRs, welche noch ihre Küchenschürze umhatten, begannen fleißig nach Kartoffeln zu graben.
„Das ist ja wie eine Schatzsuche!“
„Schaut mal, ich habe eine Zwillingskartoffel!“
„Ich bin ein richtiger Kartoffel-Ernte-Profi!“
Alle riefen mit angeregten Stimmen durcheinander, es war die lebhafteste Zeit an diesem Tag.
“Dieses Feld wird gedüngt mit dem Wasser vom Reiswaschen, was wir vorhin gemacht haben, und mit der Asche der Kochstelle. Auf diese Weise wurden alle Nebenprodukte des Kochens traditionell genutzt, und es entstehen keine Abfälle.“
„Die ausgegrabenen Kartoffeln werden ungewaschen in Zeitungspapier eingewickelt, und können neben einen Kühlschrank gelegt werden. Kühlschränke geben Wärme ab, deswegen ist der Platz daneben auch im Winter relativ warm. Die Wärme macht die Kartoffeln lange haltbar.“
Während der Arbeit erläuterten die Museumsführerinnen traditionelle Weisheiten der Haus- und Gartenarbeit.
Danach wurde Tee aus Wildkräutern aus dem Garten des Anwesens serviert.
Wildkräutertee ist eine Mischung aus den Blättern fünf aromatischer Kräuter und Büsche aus dem Hausgarten, darunter Blätter des Maulbeerbaums und Ebisu-Kraut (Senna obtusifolia).
Um den Tee später mit Reisbällchen aus dem frisch gekochten Reis genießen zu können, bekamen die CIRs den Wildkräutertee in ihre mitgebrachten Thermoskannen eingegossen.
Begegnung mit dem frisch gekochten Reis
In der Zwischenzeit war der Reis fertig gekocht. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurde der Deckel an der Kochstelle geöffnet, um das Aroma des frisch gedämpften Reises bewundern zu können.
„Ohh!“
Nun kam eine dicke Wolke mit heißem Dampf zum Vorschein, und darunter der glatte und glänzende Reis.
Unwillkürliche Stimmen des Erstaunens erklangen von den Teilnehmern.
„Jetzt setze ich meine Zauberkraft ein und mache diesen Reis noch leckerer! Unterdessen können Sie das Wohnhaus besichtigen“.
Welche Zauberkraft kann das nur sein, die frisch gekochten Reis noch leckerer macht?
Eine Erkundungstour durch das Innere des Anwesens
Während der Vorbereitungen, den frisch gekochten Reis zu Reisbällchen weiterzuverarbeiten, wurden die CIRs in zwei Gruppen eingeteilt und begannen ihre Erkundungstour des Wohnhauses.
Der gediegene Eingangsbereich des Hauses ähnlich wie bei Samurai-Wohnhäusern, das Kassenzimmer, wo mit einer Balkenwaage Silber gewogen wurde, das Empfangszimmer mit den kunstvoll geschnitzten Balken über den Schiebetüren – alles zeugt vom großen Einfluss der Kumagai-Familie in dieser Gegend während der Edo-Zeit.
Des Weiteren gibt es in allen Zimmern zahlreiche, möglichst originalgetreu restaurierte Exponate zu bewundern, darunter zeitgenössisches Geschirr, Kleidungsstücke wie Kimonos, und Utensilien zur Hochzeitsfeier.
Die CIRs kletterten steile Leitern hinauf und hinunter, und fühlten sich bei der Erkundung der um die 30 Räume wie auf einer Expedition. Höchst interessiert folgten sie den Erläuterungen der Führer ihrer Mini-Tour.
Reisbälle selber machen
Nach der Rückkehr von der Hausbesichtigung konnte die Herstellung der Reisbälle beginnen.
Jeder Teilnehmer bekam sein eigenes Tablett, wo die Zutaten fein säuberlich aufgereiht waren. Dabei gab es sogar einige Dinge, die offenbar zum Schmuck für die Reisbälle gedacht waren!
Alle dachten, weißer Reis wird ganz normal einfach mit den Händen zu Bällchen geformt, doch als sie die Zutaten sahen waren alle sehr erstaunt und fragten sich aufgeregt, was nun passieren würde.
Es gab insgesamt 6 Zutaten für die Reisbälle: Getrocknete Flocken vom Bonito-Fisch, Lachs-Flocken, Raps, Perilla-Seetang, getrockneter Rettich und Pflaumen-Marmelade. Durch die Vielzahl von streng ausgewählten Zutaten kann man mehrere Aromen in einem einzigen Reisball genießen.
Die Teilnehmer stellten ihre eigenen Reisball-Kreationen unter Anleitung der Mitarbeiterinnen her.
„Ihr macht das sehr gut!“
„Ja, das sieht gut aus!“
Angespornt von den lobenden Worten der Frauen vollendeten die Teilnehmer ihre eigenen Kreationen.
Alle machten einen großen dreieckigen Reisball, der nun mit kleinen Verzierungen versehen wurde.
Die Reisbälle wurden in die grünen Blätter der Schildblume eingewickelt, mit einem Hanf-Strick zusammengebunden, und der Knoten mit Efeu-Blättern und Nandinen-Beeren geschmückt. Fertig ist der Reisball!
Das ist ein ganz besonderer, spezieller Reisball geworden. Aber, wer gedacht hätte dass wir nun fertig wären, wurde eines besseren belehrt.
Der verzierte Reisball wurde in ein Schal-ähnliches Stück Stoff gelegt, dann ein lederner Griff befestigt, und…
Fertig ist die umwerfend hübsche „Reisball-Tasche“!
Die Teilnehmer freuten sich mit lachenden Gesichtern über diese großartige Idee.
“Nun haben wir in unsere Reisbälle sehr viel Zeit und Mühe hineingesteckt. Wir haben uns überlegt, dass sich bei einem Picknick der volle Geschmack des Reisballs am besten entfalten kann“.
Diese vornehme Ansage spiegelte die selbstlose Gastfreundschaft der Frauen wider.
Für die Teilnehmer war dies ein klares Zeichen, dass die Mitarbeiterinnen des Kumagai-Anwesens vom Grunde ihres Herzens ihnen ein positives Erlebnis bescheren wollten.
Ein jeder nahm seinen selbstgemachten Reisball und seine Thermosflasche mit dem Wildkräutertee, und endlich begann das lang ersehnte Mittagessen.
„Guten Appetiiit!“
Es ist schon ein ganz besonderer Reisball, bei dem jeder einzelne Arbeitsschritt mit großer Sorgfalt ausgeführt und eigenhändig vollendet wurde.
„Das schmeckt super lecker!“
Einer der Teilnehmer antwortete mit lachendem Gesicht.
In dem Garten, erwärmt von den spätherbstlichen Sonnenstrahlen, ertönten noch lange die lachenden Stimmen der CIRs, welche sich aus allen Herren Ländern hier versammelt hatten.
Eine Führung durch den „Ryugenji-Mabu-Stollen“ des Iwami Silberbergwerks
Nachdem die Mägen mit fantastischen Reisbällen gefüllt waren, ging es weiter zu einer Führung zum „Ryugenji-Mabu-Stollen“, das Highlight des ehemaligen Iwami-Silberbergwerks und Weltkulturerbe.
Diese Führung wird auch „Eine-Münze-Führung“ genannt, denn sie kostet buchstäblich nur eine Münze pro Person, also 500 Yen. Die Führung dauert 90 Minuten und führt durch die Stadt Omori, wo es viel zu entdecken gibt, bis zum Bergwerksstollen.
Die Führungen werden geleitet von ortsansässigen Freiwilligen. Jeder einzelne Führer hat ausgezeichnete Kenntnisse über die Geschichte des Iwami-Silberbergwerks und Informationen zu Omori. Die Führer haben einen guten Ruf aufgrund ihrer Unbeschwertheit und Freundlichkeit.
Eine Führung voller Informationen, die bis zum Ende nicht langweilig wird
An diesem Tag wurden die Teilnehmer in 2 Gruppen eingeteilt, jede Gruppe bekam einen Führer als Gruppenleiter. Der Führung begann am Kumagai-Anwesen, und führte zu Fuß durch die Stadt Omori bis hin zum Bergstollen.
„In der Stadt Omori sieht man keine Stromleitungen, ist Ihnen das aufgefallen? Um das historische Stadtbild zu wahren, wurden hier die Stromleitungen unter die Erde gelegt,“ erläuterte die Führerin.
Und in der Tat, in dieser Stadt waren keine oberirdischen Stromleitungen zu sehen.
„Überdies sind moderne Geräte und Maschinen wie die Außengeräte von Klimaanlagen und Verkaufsautomaten komplett mit Holz verkleidet. Dies geschieht aus Eigeninitiative der Bewohner, um die historischen Ansichten der Stadt zu bewahren.“
Wir wollen unsere geschichtsträchtige Stadt erhalten. Dieses Anliegen der Stadtbewohner und ihren aufrichtigen Eifer kann man an allen Ecken der Stadt deutlich erkennen.
So ging die Führung in Richtung Bergstollen weiter, und jedes Mal wenn die Gruppe an einer Sehenswürdigkeit vorbeikam, wurde sie beeindruckt von den erfahrenen Führern, welche ihr reichhaltiges Wissen in beredter Eloquenz vermittelten.
Zu der Stadt gehört auch der Kindergarten von Omori, welcher sich für das Wohl der Jüngsten einsetzt.
Um das empfindliche Ökosystem der Weltkulturerbe-Stadt vor Abgasen zu schützen, sollen die Kinder möglichst nicht mit dem Auto in den Kindergarten gebracht werden.
Des Weiteren bekamen die Teilnehmer von Methoden zum Veredeln von Silber während der Hochzeiten des Silberbergwerks zu hören, sowie von der Stadt auf dem Gipfel des Berges am Silberbergwerk.
Ohne die Begleitung eines solchen Führers hätte man sicher nur ein Fahrrad ausgeliehen, und es wäre ein völlig belangloser Weg ohne besonderes Flair gewesen.
Doch wenn man auf dem Weg die Erzählungen eines fachkundigen Führers hört, kann man sich die Lebhaftigkeit dieser Bergbaustadt vor 500 Jahren sehr gut vorstellen. Das Leben der Bergleute, die ihr Leben riskierten um in den Tiefen des Berges Silber zu schürfen, die Reiterkolonnen, welche das Silber auf dem Rücken der Pferde über viele Tage hinweg bis nach Edo transportierten, all das kann man sich realistisch vorstellen.
Aus diesem Grund sagt man über den Tourismus des Iwami-Silberbergwerks, „Die Zufriedenheit der Besucher ist vollkommen anders, wenn bei einer Besichtigung ein Führer dabei ist“.
Die Teilnehmer genossen den Weg zum Silberbergwerk, während sie den unbeschwerten Erläuterungen der Führer von Anfang bis Ende lauschten.
„Ryugenji-Mabu-Stollen“, der größte Bergstollen im Iwami-Silberbergwerk
Im Iwami-Silberbergwerk wurden insgesamt mehr als 900 große und kleine Bergstollen entdeckt, der bekannteste davon ist der Ryugenji-Mabu-Stollen.
Der Stollen hat eine Gesamtlänge von 600 Metern, davon sind 160 Meter ab dem Eingangsbereich öffentlich zugänglich, die Besucher können in einem richtigen Stollen laufen.
Auf dem Weg durch den düsteren, engen Stollen kann man auf der Felsoberfläche die deutlichen Spuren der Steinmeißel sehen, mit denen die alten Bergleute in Handarbeit das Silber aus den Silberadern herausgruben.
Unterwegs kann man wie in einem Armeisenhaufen viele kleine Wegverzweigungen nach links und rechts abgehen sehen. Dass an einer bestimmten Stelle ein Nebenstollen angelegt wurde ist ein Beleg dafür, dass hier eine Silberader lag. Man kann sich gut in die damaligen Bergleute hineinversetzen, die mit hartnäckigem Eifer die Felswände bearbeiteten um so viel Silber wie möglich ans Tageslicht zu befördern.
Heutzutage ist der Stollen zu Besichtigungszwecken mit elektrischem Licht ausgestattet. Damals wurden die stockfinsteren Gänge mit „Grubenlichtern“ erhellt. Die Bergleute waren bei ihren Grabungen auf das kleine Licht dieses mit brennbarem Pflanzenöl gefüllten Gehäuses der Turbanschnecke angewiesen. Auch heute noch kann man in den Felsenwänden die vielen kleinen Aushöhlungen sehen, in welche die Grubenlichter gestellt wurden.
„Die Silber-Bergbauminen waren ein lebensfeindlicher Ort. In den düsteren Stollen gab es nur wenig Sauerstoff, jederzeit konnte eine Felsenwand einstürzen, es war eine Arbeit im Angesicht des Todes. Deshalb war es für die Männer, die im Silberbergwerk arbeiteten, ein Anlass zur Feier eines langen Lebens, wenn sie das 30. Lebensjahr erreichten.“
Während man in Gedanken bei den damaligen Arbeitern ist, die unter Einsatz ihres Lebens im Bergwerk gruben, läuft man immer weiter und weiter, und kommt schließlich zum Ausgang, wo man auf einen weiten, hellen, neu gebauten Stollen trifft.
Irgendwie ist das ein Moment großer Erleichterung.
Dank der Führung war es viel spannender
Auf dem Rückweg vom Bergstollen teilte einer der Teilnehmer, ein CIR aus Vietnam, seine Eindrücke.
„Ich war sehr beeindruckt, dass in dem Bergstollen, den wir zuletzt besichtigt haben, die Menschen in einem Zeitalter ohne Maschinen mit den bloßen Händen Löcher gegraben haben.
Wissen Sie, ich hatte den Ryugenji-Mabu-Stollen früher schon einmal besucht. Damals hatte ich keinen Führer, wusste überhaupt nicht wo ich hingehen sollte und hatte mich sogar verlaufen. Ohne viel Interessantes zu entdecken bin ich wieder herausgekommen. Dieses Mal war es super interessant mit der Führung, ich bin sehr dankbar dafür.“
Am größten aber war die Verwunderung darüber, dass von allen Tour-Teilnehmern die mit Abstand älteste Frau, und zwar die Führerin, bis zum allerletzten Ende vollkommen fit war. Ohne auch nur die kleinsten Erschöpfungserscheinungen führte sie die Gruppe von Anfang bis Ende, und erläuterte lebhaft die Besonderheiten von Omori und des Silberbergwerks.
Sie beendete die Tour mit den Worten „Ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder!“, und mit einem Lächeln im Gesicht winkte sie mit der Hand.