Eine Reise durch Japans Kulturerbe
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
- Auf der Suche nach den japanischen Geheimnissen für seidenweiche Haut
Miwa Ishihara, freie Journalistin aus der Region San-in, bereist die Region Iwami no Kuni. Auf den Spuren japanischer Kulturerbestätten wandelnd, entdeckt sie ganz neue Seiten Iwamis und lässt sich von Traditionen wie Iwami Kagura und japanischem Sake faszinieren, von denen man sagt, dass sie „eine Verbindung mit den Göttern“ herstellen.
Kagura-Masken sind wichtige Requisiten im Iwami Kagura. Jede Iwami-Kagura-Maske wird sorgfältig von Hand hergestellt, überwiegend aus festem Sekishu-Washi-Papier. Herr Taizo Kobayashi ist ein Kagura-Maskenbildner, selbst Darsteller im Iwami Kagura und Inhaber des Ateliers Kobayashi Kobo. Sein Kobo befindet sich nahe der alten Thermalquellenstadt Yunotsu, einer Welterbestätte.
Er begann bereits mit 11 Jahren, die Technik der Kagura-Maskenmalerei zu erlernen, und hat seither unermüdlich sowohl in Japan als auch im Ausland als junger Erbe dieses traditionellen Kunsthandwerks gearbeitet, und so tritt er manchmal auch als eine Art Botschafter für die Pracht des Iwami Kagura in der Welt auf. Zudem bietet er Besuchern in Yunotsu die Gelegenheit, die Welt des Iwami Kagura auf lockere Weise kennenzulernen, indem sie sich einfach einmal selbst an der Bemalung einer Kagura-Maske versuchen.
Miwa Ishihara probiert es natürlich sofort aus. Aus vier verschiedenen Masken entscheidet sie sich für die des „Shoki“, der für den Wunsch nach Schutz vor Seuchen steht.
Miwa ist mit großer Ernsthaftigkeit bei der Sache, während Herr Kobayashi ihr höflich Anweisungen gibt. Die Maske ist bereits aus mehreren Lagen Washi-Papier geformt und mit einer Grundierung versehen worden. Sie malt Bart und Haare auf das Gesicht und ist mit ganzem Herzen bei der Sache. Das Bemalen einer Maske dauert etwa 60 Minuten.
„Viele Leute versuchen, sich beim Malen an eine Vorlage zu halten, aber interessanterweise sehen die Masken am Ende oft irgendwie den Leuten ähnlich, die sie bemalt haben.“
Herr Kobayashi sagt, dass es den Leuten selbst überlassen ist, ob sie sich an einer Vorlage orientieren oder der eigenen Kreativität einfach freien Lauf lassen möchten. Trotzdem, so erzählt er weiter, selbst wenn die Leute denken, sie würden sich genau an die Vorlage halten, ist die fertige Maske dann doch immer einzigartig und keine zwei Masken sind gleich.
Die Shoki-Maske, an der Miwa so hart gearbeitet hat, ist zwar für einen mächtigen männlichen Gott bestimmt, hat aber doch eine gewisse weiche, feminine Zartheit bekommen.
„Fertig! Die nehme ich mit nach Hause und hänge sie auf.“
Mit der fertigen Maske in der Hand, kann sie gar nicht anders, als zufrieden zu strahlen.
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
Miwa Ishihara
Geboren in der Präfektur Shimane. Arbeitete in der Vergangenheit als Nachrichtensprecherin bei San-in Chuo Television Broadcasting. Ist heute bekannt als freie Journalistin und Reporterin, Sprecherin, Dozentin und Autorin. Miwa besitzt ein umfassendes Wissen über die japanische Sake-Kultur und ist zertifizierte SSI Kikisake-shi (eine Spezialistin für das Anrichten und den Verkauf von Sake, die ihre Kunden angemessen zu bedienen versteht). Nachdem sie als Vertreterin für lokalen Sake viele Brauereien in der Region San-in besucht hat, veröffentlichte sie 2013 zwei Bücher, „Shimane Shuraku Tanbou“ und „Tottori Shuraku Tanbou“, um die Vorzüge des Sakes aus der