Eine Reise durch Japans Kulturerbe
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
- Auf der Suche nach den japanischen Geheimnissen für seidenweiche Haut
Miwa Ishihara, freie Journalistin aus der Region San-in, bereist die Region Iwami no Kuni. Auf den Spuren japanischer Kulturerbestätten wandelnd, entdeckt sie ganz neue Seiten Iwamis und lässt sich von Traditionen wie Iwami Kagura und japanischem Sake faszinieren, von denen man sagt, dass sie „eine Verbindung mit den Göttern“ herstellen.
Der Takatsu ist ein Fluss 1. Ordnung im Westen der Präfektur Shimane.
Im Jahr 2020 wurde der Takatsu vom Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus erneut als einer der „Flüsse mit der höchsten Wasserqualität“ ausgezeichnet. Tatsächlich schon zum siebten Mal innerhalb der letzten 13 Jahre.
Der Takatsu ist mit seinem wunderbaren Wasser die Lebensader eines reichen Ökosystems voller Fische wie dem Ayu oder dem Yamame (Masu-Lachs) und Krabben (Tsugani). Das Grundwasser um den Fluss wird zur Herstellung von Sake verwendet, der in der Region Iwami besonders populär ist.
Unsere Reise nach Iwami, auf den Spuren des japanischen Kulturerbes, beginnt an der Quelle von Japans klarstem Wasserlauf. Miwa Ishihara, die selbst eine zertifizierte Kikisake-shi ist und sich bestens mit japanischem Sake auskennt, ist fasziniert, als sie erfährt, welche Bedeutung der Takatsu für die Sake-Braukunst in Iwami hat.
„Jedes Jahr im Juni findet hier das Suigen-Fest statt, das immer viele Menschen mit ihren Kameras anzieht.“
Herr Oba, Vorsitzender eines Vereins zur Bewahrung der Amagoi-Rituale (einer Art Regentanz) lädt uns zu einer Führung entlang der Ufer eines nahegelegenen Weihers namens Daija-ga-ike ein.
Während des Suigen-Festes springen Männer mit einem riesigen, schlangenartigen Drachen aus Stroh in den Daija-ga-ike. Anschließend winden sie den Drachen um eine tausend Jahre alte Zeder am Ufer des Weihers, um so um Regen zu bitten. Herr Oba ist einer der wichtigsten Organisatoren des jährlichen Festes.
„Das Wasser ist sehr klar. Die Äste des tausendjährigen Baums wirken selbst schon wie riesige Schlangen und man kann förmlich ihre Kraft spüren. Dies ist ein spiritueller Ort!“ Miwa scheint sich die Regentanzrituale bildlich vorzustellen, während sie den Ausführungen von Herrn Oba lauscht.
Den bei dem Fest eingesetzten Drachen kann man im nahegelegenen Suigen Kaikan, dem Informationszentrum, bewundern. Obwohl er natürlich nur aus Stroh besteht, ist sein Gesicht doch so ausdrucksstark gearbeitet, dass man das Gefühl hat, er könnte jeden Moment lebendig werden und sich bewegen.
„Ich würde das Suigen-Fest nächstes Jahr wirklich sehr gerne einmal mit eigenen Augen erleben!“
Als Miwa die Quellregion verlässt, hofft sie inständig, dass dieses traditionsreiche Ereignis, das den Menschen hier so viel bedeutet, nächstes Jahr wieder zahlreiche Besucher begeistern kann.
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
Miwa Ishihara
Geboren in der Präfektur Shimane. Arbeitete in der Vergangenheit als Nachrichtensprecherin bei San-in Chuo Television Broadcasting. Ist heute bekannt als freie Journalistin und Reporterin, Sprecherin, Dozentin und Autorin. Miwa besitzt ein umfassendes Wissen über die japanische Sake-Kultur und ist zertifizierte SSI Kikisake-shi (eine Spezialistin für das Anrichten und den Verkauf von Sake, die ihre Kunden angemessen zu bedienen versteht). Nachdem sie als Vertreterin für lokalen Sake viele Brauereien in der Region San-in besucht hat, veröffentlichte sie 2013 zwei Bücher, „Shimane Shuraku Tanbou“ und „Tottori Shuraku Tanbou“, um die Vorzüge des Sakes aus der