Eine Reise durch Japans Kulturerbe
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
- Auf der Suche nach den japanischen Geheimnissen für seidenweiche Haut
Miwa Ishihara, freie Journalistin aus der Region San-in, bereist die Region Iwami no Kuni. Auf den Spuren japanischer Kulturerbestätten wandelnd, entdeckt sie ganz neue Seiten Iwamis und lässt sich von Traditionen wie Iwami Kagura und japanischem Sake faszinieren, von denen man sagt, dass sie „eine Verbindung mit den Göttern“ herstellen.
Kawamoto liegt etwas nördlich von Ohnan. Hier gibt es eine lokale Spezialität, die die kleine Gemeinde von knapp 3.300 Einwohnern berühmt gemacht hat. Die Rede ist von einer einjährigen Pflanze aus der Gattung Perilla, genannt „Egoma“. Auch wenn sie manchmal als Wilder Sesam bezeichnet wird, gehört sie in Wahrheit zur Familie der Lippenblütengewächse. Egoma ist reich an Alpha-Linolensäure, deren gesundheitsfördernde Wirkung einige Aufmerksamkeit erregt hat, und Lebensmittel aus Egoma sind heute im ganzen Land sehr beliebt.
Im Informationszentrum von Kawamoto an einem Rastplatz im Ort sind viele verschiedene Lebensmittel aus verarbeiteten Egoma-Samen erhältlich. Egoma-Öl ist tatsächlich so begehrt, dass es oft ausverkauft ist.
Miwa Ishihara besucht Agrimoon, eine Egoma-Plantage, um zu erfahren, was die Pflanze so beliebt macht und wie sie angebaut und verarbeitet wird.
*Für dieses Interview haben wir eine Sondergenehmigung erhalten und normalerweise finden hier keine Besuche oder gar Führungen statt.
Herr Nobuyuki Shibahara, Chef von Agrimoon, stammt eigentlich aus der Präfektur Saitama. Vor ein paar Jahren gab er seine damalige Arbeit auf und zog aus der Stadt aufs Land nach Kawamoto, um sich der Landwirtschaft zu widmen. Nachdem er einige Zeit bei einer Kooperationsgemeinschaft zur Revitalisierung der Region gearbeitet hatte, gründete er eine Plantage für den Anbau von Egoma.
Am Tag des Interviews zeigt er uns, wie das Öl durch Auspressen der Samen aus den im vergangenen Herbst geernteten Egoma-Früchten gewonnen wird. Herr Shibahara füllt die Egoma-Samen in die Presse und kurz nachdem er die Maschine angeworfen hat, fließt auch schon das goldene Öl heraus.
Miwa ergreift die besondere Gelegenheit, einen Löffel der frischen ersten Pressung zu probieren. „Also Miwa, was schmeckst du?“
„Wow, das würzige Aroma steigt mir gleich in die Nase. Das Öl ist für sich allein schon köstlich! Ich kann mir vorstellen, dass es auch gut für die Haut wäre.“
„Ja, es hilft gegen einige Zivilisationskrankheiten und kann bestimmte Symptome lindern, und es hat auch eine kosmetische Wirkung. Meine Frau trägt das Öl jeden Abend nach dem Baden aufs Gesicht auf und sie sagt, dass ihre Haut dadurch viel besser aussieht“, erklärt Herr Shibahara.
Egoma wurde auch schon in einigen Fernsehsendungen als Superfood vorgestellt, das sogar gegen Demenz helfen soll, und so findet es in Japan aktuell immer mehr Beachtung. Man kann Egoma-Produkte an Rastplätzen und in Supermärkten in Kawamoto kaufen oder einfach online bestellen.
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
Miwa Ishihara
Geboren in der Präfektur Shimane. Arbeitete in der Vergangenheit als Nachrichtensprecherin bei San-in Chuo Television Broadcasting. Ist heute bekannt als freie Journalistin und Reporterin, Sprecherin, Dozentin und Autorin. Miwa besitzt ein umfassendes Wissen über die japanische Sake-Kultur und ist zertifizierte SSI Kikisake-shi (eine Spezialistin für das Anrichten und den Verkauf von Sake, die ihre Kunden angemessen zu bedienen versteht). Nachdem sie als Vertreterin für lokalen Sake viele Brauereien in der Region San-in besucht hat, veröffentlichte sie 2013 zwei Bücher, „Shimane Shuraku Tanbou“ und „Tottori Shuraku Tanbou“, um die Vorzüge des Sakes aus der