Eine Reise durch Japans Kulturerbe
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
- Auf der Suche nach den japanischen Geheimnissen für seidenweiche Haut
Miwa Ishihara, freie Journalistin aus der Region San-in, bereist die Region Iwami no Kuni. Auf den Spuren japanischer Kulturerbestätten wandelnd, entdeckt sie ganz neue Seiten Iwamis und lässt sich von Traditionen wie Iwami Kagura und japanischem Sake faszinieren, von denen man sagt, dass sie „eine Verbindung mit den Göttern“ herstellen.
Am Morgen des dritten Reisetages, nach einer Nacht im KAZENOKUNI, dem Thermalquellen-Resort mitten in der Natur, besucht Miwa Ishihara eine Werkstatt für japanisches Washi-Papier in der Nähe, das „Sekishu Kachiji Banshi“.
Als sie die „Kaze no Gallery“ betritt, einen originellen Laden, der durch die Lampenschirme aus handgemachtem Washi in sanftes Licht getaucht ist, wird sie von Herrn und Frau Sasaki, den Besitzern der Werkstatt, mit einem Lächeln begrüßt.
Sekishu ist ein anderer Name für Iwami no Kuni, die hiesige Region. Hier in Iwami pflegt man die Washi-Herstellung bereits seit der Muromachi-Zeit (1336-1573), und die Gegend gilt als eine der wichtigsten Regionen für Washi in ganz Japan, gemessen an der Zahl der Washi-Werkstätten und der angebotenen Qualität. In den letzten Jahren ist die Zahl der Washi-Werkstätten zurückgegangen, und heute wird Washi nur noch an wenigen Orten nach traditionellen Verfahren hergestellt. Das Sekishu Kachiji Banshi ist eine der berühmtesten noch existierenden Werkstätten. Herr Makoto Sasaki führt den Familienbetrieb in sechster Generation und stellt das Washi-Papier auch heute noch auf traditionelle Weise her, um die alten Techniken zu bewahren. Gleichzeitig möchte er so vielen Menschen wie möglich die Schönheit des Washi und seine Möglichkeiten als Material näherbringen.
Als das Interview stattfindet, sind es noch ein paar Tage bis zum traditionellen „Sodori“, einem Arbeitsschritt, bei dem die Rohstoffe für das Washi im Koshiki (einem traditionellen Dampfbottich) gedämpft werden. Er erklärt: „Übermorgen ist es Zeit für Sodori“, und zeigt Miwa dann den Koshiki, der als besonderes Kulturgut angesehen wird, und führt sie durch die Sodori-Hütte.
In der Werkstatt kann Miwa anschließend ihr eigenes Washi herstellen, ein Angebot, das auch bei Touristen beliebt ist. Sie versucht sich an einer hübschen Lampe mit kleinen Blumen. Der erste Schritt ist es, ein paar der schönen bunten Blumen zu pflücken, die Herr und Frau Sasaki um die Werkstatt herum gepflanzt haben. Dann werden die Blütenblätter ins Papier eingefügt.
Dank der Anweisungen von Herrn Sasaki kommt Miwa gut mit ihrer Lampe voran. Und wie ist das fertige Stück geworden?
„Das Licht wird weicher, wenn es durch das Washi-Papier scheint, und es wirkt beruhigend. Ich hoffe, dass Herr und Frau Sasaki mit ihren handgemachten Produkten auch der nächsten Generation diese sanfte Wirkung des Washi vermitteln können“, sagt Miwa.
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
Miwa Ishihara
Geboren in der Präfektur Shimane. Arbeitete in der Vergangenheit als Nachrichtensprecherin bei San-in Chuo Television Broadcasting. Ist heute bekannt als freie Journalistin und Reporterin, Sprecherin, Dozentin und Autorin. Miwa besitzt ein umfassendes Wissen über die japanische Sake-Kultur und ist zertifizierte SSI Kikisake-shi (eine Spezialistin für das Anrichten und den Verkauf von Sake, die ihre Kunden angemessen zu bedienen versteht). Nachdem sie als Vertreterin für lokalen Sake viele Brauereien in der Region San-in besucht hat, veröffentlichte sie 2013 zwei Bücher, „Shimane Shuraku Tanbou“ und „Tottori Shuraku Tanbou“, um die Vorzüge des Sakes aus der