Eine Reise durch Japans Kulturerbe
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
- Auf der Suche nach den japanischen Geheimnissen für seidenweiche Haut
Miwa Ishihara, freie Journalistin aus der Region San-in, bereist die Region Iwami no Kuni. Auf den Spuren japanischer Kulturerbestätten wandelnd, entdeckt sie ganz neue Seiten Iwamis und lässt sich von Traditionen wie Iwami Kagura und japanischem Sake faszinieren, von denen man sagt, dass sie „eine Verbindung mit den Göttern“ herstellen.
Die Kuwabara Sakaba befindet sich unmittelbar außerhalb des Stadtzentrums von Masuda. Gegründet wurde die historische Brauerei im Jahre 1903. Auf Anfrage haben sie Miwa Ishihara, die den hier gebrauten „Fuso-Zuru“ besonders liebt, ausnahmsweise eine Führung durch die Brauerei angeboten.
(*Normalerweise gibt es keine Besucherführungen durch die Brauerei.)
Schon kurz nach dem Betreten der Brauerei fallen ihr einige Shinto-Hausaltäre hoch oben an der Wand auf.
Miwa bemerkt: „Hier gibt es überall Shinto-Altäre, nicht wahr?“
„Ja. Sake ist eng mit den Göttern verbunden und wir halten vor dem Brauen immer Zeremonien ab, um für das Gelingen des Sakes zu beten“, erklärt Herr Ohata, Chef der Kuwabara Sakaba. Traditionell wird in Sake-Brauereien in verschiedenen Teilen Japans vor dem Brauen zu den Göttern gebetet, „für Sicherheit beim Brauen und damit der Sake auch wirklich köstlich wird“, fügt er hinzu.
Anschließend erklärt er uns Schritt für Schritt den Herstellungsprozess des Sakes, vom Dämpfen des Reises, der Herstellung des Koji (fermentierter Reis) oder des Shubo (Starterkultur aus Hefe) bis zum dreiteiligen Brauvorgang.
„Sie sollten den Fuso-Zuru wirklich einmal bei Zimmertemperatur oder warm probieren. Dann kann man das reiche Aroma aus dem Reis so richtig genießen.“
Zum Zeitpunkt dieses Interviews leidet die ganze Welt gerade unter der Coronavirus-Pandemie. Um der Welt zu helfen, ihre Lebensfreude so schnell wie möglich wiederzuerlangen, haben sie hier einen Junmai-Ginjo-Sake namens „Shoki“ herausgebracht, einen Sake-Blend, also eine Mischung von sechs Sakes von Brauereien aus der Präfektur Shimane. Auf dem Flaschenetikett ist der Gott Shoki abgebildet, der vor Seuchen schützt und der auch in den Iwami-Kagura-Tänzen ein große Rolle spielt. Der Fuso-Zuru aus der Kuwabara Sakaba ist Teil dieses Blends.
„Die richtige Abstimmung der Mischung umfasste viel Versuch und Irrtum. Doch am Ende gelang es uns, die sechs Sakes perfekt abzustimmen und zu einem guten Sake zu verbinden.“
„Shoki“ kann nun in jedem Spirituosengeschäft in der Präfektur Shimane erworben werden, aber wenn Sie ganz sicher sein wollen, dass Sie ihn auch bekommen, besuchen Sie bitte den Laden „Kaneyoshiya Shoten“ in Masuda. Der Besitzer dort ist der Erfinder des Shoki-Sakes und die treibende Kraft hinter dem Projekt.
Der Laden ist ein Wunderland der Spirituosen, mit allen denkbaren Sorten von Sake, Shochu, Weinen und anderen Schnäpsen in den Regalen. Wer einen guten Tropfen zu schätzen weiß, sollte hier unbedingt einmal vorbeischauen.
Der „Shoki“-Sake enthält die Wünsche der Braumeister und Verkäufer, dass die Pandemie bald überwunden werde und die Zukunft wieder strahlen möge. Er ist ein starkes Beispiel für die positiven Bemühungen der örtlichen Sake-Brauereien, dem Coronavirus etwas entgegenzusetzen.
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
Miwa Ishihara
Geboren in der Präfektur Shimane. Arbeitete in der Vergangenheit als Nachrichtensprecherin bei San-in Chuo Television Broadcasting. Ist heute bekannt als freie Journalistin und Reporterin, Sprecherin, Dozentin und Autorin. Miwa besitzt ein umfassendes Wissen über die japanische Sake-Kultur und ist zertifizierte SSI Kikisake-shi (eine Spezialistin für das Anrichten und den Verkauf von Sake, die ihre Kunden angemessen zu bedienen versteht). Nachdem sie als Vertreterin für lokalen Sake viele Brauereien in der Region San-in besucht hat, veröffentlichte sie 2013 zwei Bücher, „Shimane Shuraku Tanbou“ und „Tottori Shuraku Tanbou“, um die Vorzüge des Sakes aus der