Eine Reise durch Japans Kulturerbe
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
- Auf der Suche nach den japanischen Geheimnissen für seidenweiche Haut
Miwa Ishihara, freie Journalistin aus der Region San-in, bereist die Region Iwami no Kuni. Auf den Spuren japanischer Kulturerbestätten wandelnd, entdeckt sie ganz neue Seiten Iwamis und lässt sich von Traditionen wie Iwami Kagura und japanischem Sake faszinieren, von denen man sagt, dass sie „eine Verbindung mit den Göttern“ herstellen.
Tsuwano liegt im Westen der Präfektur Shimane. Die kleine Stadt liegt in einem Talkessel, umrahmt von Bergen, und wird auch „Klein-Kyoto in San-in“ genannt. Eine idyllische alte Residenzstadt.
Am Hang des Berges sind schon von der Stadt aus die zinnoberroten Säulen und weißen Mauern des Taikodani-Inari-Schreins zu sehen.
Der Schrein ist den Göttern gewidmet, von denen man sich die Erfüllung von Wünschen, reiche Ernten der „Fünf Körner“, gutes Essen, gute Kleider und ein gutes Heim erhofft. Die Schreibweise der Kanji-Schriftzeichen für „Inari“ im Namen des Schreins ist etwas anders als normal (稲成 statt 稲荷), da hier auf ein altes Sprichwort verwiesen wird, das besagt, dass „dir dein Wunsch vergönnt werde.“
Die zahllosen zinnoberroten Torii-Tore, die den Weg in den Schrein säumen, sind die berühmten Senbon Torii. Während Miwa Ishihara langsam die Steinstufen durch den roten Tunnel emporsteigt, werden ihre Wangen vom reflektierten Sonnenlicht, das durch die Lücken zwischen den Torii fällt, rötlich gefärbt.
Miwa erzählt, dass sie schon ein paarmal hier gewesen ist. „Kann ich Oage-san kaufen und am Schrein darbringen?“
„Oage-san“ ist ein Paket aus frittiertem Tofu, einer Kerze und einer Schachtel Streichhölzer. Man kann es in verschiedenen Läden auf dem Gelände des Schreins kaufen. Es ist Brauch, die dünnen, frittierten Tofustreifen am Schrein darzubringen, da sie die Leibspeise des Fuchses sein sollen, der hier als Götterbote angesehen wird.
Nachdem sie das Oage-san abgelegt hat, macht sie zwei Verbeugungen, klatscht dann zweimal in die Hände und schließt mit einer weiteren Verbeugung. „Was hast du dir heute gewünscht?“
„Das ist ein Geheimnis“, sagt sie.
Text:Chihiro Naito
Fotos:Teppei Sasaki
Miwa Ishihara
Geboren in der Präfektur Shimane. Arbeitete in der Vergangenheit als Nachrichtensprecherin bei San-in Chuo Television Broadcasting. Ist heute bekannt als freie Journalistin und Reporterin, Sprecherin, Dozentin und Autorin. Miwa besitzt ein umfassendes Wissen über die japanische Sake-Kultur und ist zertifizierte SSI Kikisake-shi (eine Spezialistin für das Anrichten und den Verkauf von Sake, die ihre Kunden angemessen zu bedienen versteht). Nachdem sie als Vertreterin für lokalen Sake viele Brauereien in der Region San-in besucht hat, veröffentlichte sie 2013 zwei Bücher, „Shimane Shuraku Tanbou“ und „Tottori Shuraku Tanbou“, um die Vorzüge des Sakes aus der